Ein Leben, das zu einem gehört

Wenn ich mich jetzt noch mal bewerbe, mache ich nur noch etwas, das ich mit mir vereinbaren kann!

Kennen Sie das auch? Fragen Sie sich manchmal, ob das was sie im Leben tun, schon alles gewesen war? Träumen Sie manchmal von einem ganz anderen Leben? Oder suchen Sie einen Weg, wie sie alle Aspekte, die Ihnen im Leben wichtig sind, unter einen Hut zu bringen?

Dr. Petra Bock hat sich selbst all diese Fragen gestellt und ist diesen Weg zur eigenen Berufung selbst gegangen. Ihre Erkenntnisse und Erfahrungen schildert sie in ihrem Buch „Die Kunst, die eigene Berufung zu finden“.

Kenntnisreich geht Dr. Petra Bock in der Geschichte der abendländischen Philosophie (und nicht nur dort) der Frage nach, was wir unter einem gelungenen Leben verstehen können. Mit dem Suchen nach der eigenen Berufung ist es aber noch nicht geschafft. Dem Finden der eigenen Berufung widmet Petra Bock ebenso viel Aufmerksamkeit, wie auch dem Anfang unsere Berufung zu leben. Ratschläge hat sie keine zur Hand und damit unterscheidet sie sich in höchst angenehmer Weise von vielen anderen Werken, die für sich in Anspruch nehmen, Menschen zu ihrem Glück verhelfen zu wollen.

Anhand der Biographien vieler Berufener aus Kunst und Kultur zeigt sie, dass die Berufung im Leben den meisten nicht einfach zugefallen ist, sondern einen Prozess darstellt, der mit einer intensiven Auseinandersetzung mit allen Lebensbereichen einhergehen kann. Das ein solcher Weg nicht nur wunderbar ist, dass wir zweifeln, uns selbst Steine in den Weg legen oder mit Hindernissen kämpfen, lässt sie genauso wenig aus, wie die Tatsache, dass wir für unseren Lebensunterhalt Geld verdienen müssen. Das Leben, so Petra Bock, wird durch eine Berufung nicht unbedingt einfacher, schon gar nicht am Anfang aber wir haben die Chance auf größere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit und eine Arbeitsleben, das uns glücklich machen kann.

Das Fazit der kommenden Seiten ist eindeutig: Ja, es ist möglich seine Berufung zu finden, und ja, es ist möglich sie zu leben. Und es ist – wie der Titel dieses Buches besagt – tatsächlich eine Kunst. Eine Kunst, die mit Irritation oder sogar einer Krise beginnt. Es ist eine Kunst, die sowohl Kunstfertigkeit als auch Inspiration voraussetzt. Eine Kunst, die jedoch jeder ausüben kann, der sich darauf einlässt, sein Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. (ebd. S. 28)

Das Buch ist für alle Menschen geeignet, die sich fragen, ob es nicht noch etwas anderes gibt im Leben, die auf der Suche nach dem Sinn in ihrem Leben sind. Aber auch diejenigen, die ihren Weg schon gefunden haben, können von dem Büchlein profitieren. Mir selbst – sozusagen mitten im Anfang – hat das Buch Mut gemacht und die Schwierigkeiten und Zweifel, mit denen ich auch immer wieder mal konfrontiert bin, als Teil meines Weges zu begreifen. Etwas, das ich ja eigentlich schon weiß, aber es war gut, es noch mal zu lesen. Einfache Antworten finden sich nicht in „Die Kunst, seine Berufung zu finden“ aber Ermutigung und eine liebevolle Unterstützung darin, an sich selbst zu glauben.
 

Bibliographische Angaben

Petra Bock: Die Kunst, seine Berufung zu finden, Fischer Taschenbuch Verlag:2007, 204 Seiten, Preis: 8,95 Euro, ISBN 978-3-596-16166-9
 

Klappentext:

Das Leben selbst in die Hand nehmen. Mit nichts verbringen wir mehr produktive Zeit als mit unserer Arbeit. Wäre es da nicht besonders wichtig, das Richtige zu tun? Wäre es nicht schön, seine ureigene Berufung zu finden? Das, „wofür man geboren wurde“, was wirklich zu einem passt, Sinn, Freude und Erfüllung bringt?

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